FDP Bad Bramstedt: offene Ganztags-betreuung muss familienfreundlich bleiben!
Die FDP-Stadtverordnetenfraktion registriert mit Sorge die vom Verein Lebenswelt Schule e.V.
geplanten Änderungen in der offenen Ganztagsbetreuung, die erhebliche Einschränkungen und
Benachteiligungen für die Eltern und Sorgeberechtigten mit sich bringen.
In dem vom Verein Lebenswelt Schule in der letzten Woche per Einschreiben verschickten
Vertragsunterlagen verstecken sich diverse Verschlechterungen zum Nachteil der Kinder und deren
Eltern. Unter anderem will die Lebenswelt Schule den Eltern verbindliche Abholzeiten vorschreiben,
so dass es nicht mehr möglich ist, sein Kind spontan direkt nach Feierabend aus der Betreuung
abzuholen. Des Weiteren plant der Verein, dass Eltern jetzt mindestens drei zusammenhängende
Betreuungstage buchen müssen, egal ob diese benötigt werden oder nicht.
Hierzu FDP-Fraktionsvorsitzender Dennis Schröder: „Insbesondere, dass Eltern und Sorgeberechtigte
zukünftig drei zusammenhängende Betreuungstage buchen müssen und ihnen die flexible und
tageweise Buchung gestrichen wird, ist für uns nicht hinnehmbar. In Zeiten steigender Kosten und
einer Inflation auf Rekordniveau verlangt die Lebenswelt Schule von den Eltern unter Umständen
einen kostenpflichtigen Betreuungstag zu buchen, der gar nicht in Anspruch genommen wird.
Scheinbar plant der neue Geschäftsführer der LWS so die Mindereinnahmen durch erwartete
Kündigungen kompensieren zu wollen, was für uns in keiner Weise akzeptabel ist. Familien, die
beispielsweise auf eine Betreuung am Dienstag, Donnerstag und Freitag angewiesen sind, sollen in
Zukunft auch den Mittwoch mitbuchen und bezahlen müssen, was auf Grund der angespannten
Finanzlage vieler Haushalte nicht hinnehmbar ist und sich mit keinem pädagogischen Konzept
begründen lässt.“
Die Freien Demokraten erreichten über das Wochenende Hilferufe und Beschwerden von Familien
aus unterschiedlichen Schulstandorten, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch das neue
Vertragswerk gefährdet sehen. Diese Auffassung wird von uns uneingeschränkt geteilt.
Beispielsweise soll für den Schulstandort „Am Storchennest“ der bisher geplante und vom
Schulverband finanzierte Rücktransport aus Weddelbrook auf die Rückfahrzeiten 15 und 17 Uhr
reduziert werden. Die beim Informationsabend aufkommende Kritik und Befürchtung, dass Familien
ohne eigenes Auto ihr Kind nicht um 16 Uhr selbstständig aus Weddelbrook abholen könnten, damit
es zum Training im Sportverein gehen kann, wurde jedoch vom LWS-Geschäftsführer Nemitz
ignoriert. Ähnlich verhält es sich mit den neuen und unflexiblen Abholzeiten, die den Anforderungen
einer sich verändernden, flexibleren und mobileren Arbeitswelt nicht ansatzweise gerecht werden.
Dazu erklärt die FDP-Ortsvorsitzende Kathrin Parlitz-Willhöft: „Der Verein Lebenswelt Schule ist kein
Selbstzweck, sondern wurde von der Politik gegründet, um die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und
Familie zu fördern und zu ermöglichen. Daher lehnen wir solche Eingriffe in die familiäre
Selbstbestimmung entschieden ab und fordern die LWS zu einer Rücknahme der jüngsten Verträge
auf.“
Die FDP Bad Bramstedt fordert insbesondere, dass die Eltern weiterhin frei über die Abholung ihrer
Kinder entscheiden können und keine kostenpflichtigen Betreuungstage buchen müssen, die sie nicht
in Anspruch nehmen.
„Das Verhalten und die Art der Kommunikation der Verantwortlichen der Lebenswelt Schule ist von
einer gewissen Arroganz der Macht geprägt, die schwer auszuhalten ist. Die Verantwortlichen, allen
voran der Geschäftsführer, handeln nach dem Motto: die Eltern müssen unterschreiben, wenn sie
weiterhin arbeiten wollen – egal zu welchen diktierten Bedingungen“, so empfindet FDP-
Stadtverordneter Dennis Schröder abschließend.
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